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Dienstag, 16. Juli 2024

Das Leben ist ein Augenblick

© Norma Harley Roth

Sehnsucht nach dem Nichtwissen.

Nach dem Sein ohne gestern und morgen.

Ganz hier, ganz alles.

 

Leben ohne Maßstab von Zeit.

Der Friede der Ahnungslosigkeit.

Kein Anfang, kein Ende.

 

Von Irgendwo im Nirgendwo.

Wechsel der Augenblicke ohne Übergang.

Alles ist – ohne zu wissen.

 

Zielloses Laufen, ohne den Hauch einer Frage.

Sinnfrei annehmend jeder Augenblick.

Alles schmeckt und klingt und staunt.

 

Müde Füße, ohne zu klagen.

Kein Morgen am Horizont.

Kein Ende von Etwas.

 

Gelbe Wogen endloser Ähren.

Rote Käfer paaren sich.

Düfte ohne Namen brennen sich ins Herz.

 

Vor der Mutter flieht die Angst.

Allwissender Vater so wenig.

Warmes Bad am Samstag.

Heißer Kakao nach Schnee.

 

Starker Arm kuschelt bei Gewitter.

Opas Zähne neben dem Teller.

Selbstgepflückte Äpfel kinderkopfgroß.

Schokolade nach dem Kirchgang.

 

Mama ist da.

Ein Schlaflied.

Ein Trost.

Das Lieblingsessen.

Die Freiheit.

Die Freunde immer da.

 

Lange, stille Sonntage.

Besuche bei Tanten, mit Gerüchen.

Fragen, auf die keine Antwort wartet.

 

Wolken ziehen auf.

Erst durch die Luft.

Dann ringsumher.

Schamvoll gefühlt.

Schreck im Spiegel.

Frisch geborene Fragen.

Fehlende Antworten.

Bin das ich?

 

Schlechte Noten.

Keine Lust auf Grenzen.

Hilflose Mama.

Seltener Papa.

Einsamkeit – woher nur?

Sehnsucht – wonach nur?

 

Kein Matsch mehr an den Füßen.

Kein Hüpfen auf den Straßen.

Unterdrücktes Lachen.

Verbotenes Weinen.

Plappermäulchen wurde verschlossen.

 

Hetzen, laufen, nur nicht denken.

Wo ist der Trend?

Bin ich so recht?

Jahrein.

Jahraus.

Kinder.

Mann.

Schweigen.

Funktionieren.

Lieben, lachen,

hassen, weinen.

Sorge um die Kleinen.

Wachsen aus.

Ziehen raus.

Vater geht.
Mutter nach.

Stille kommt von draußen rein.

Fensterschauend schweigt der Blick.

Bin auf dem Weg zurück.

dandelion

Montag, 1. Juli 2024

Wenn der Frühling naht ...

Der Frühling bringt es an den Tag,
was Frau im Winter gerne mag.
Mit Kissen, Tee und Keks bestückt,
hat sie der Winter satt beglückt.

Doch dann spürt Frau wie jedes Jahr,
der Frühling naht – wie wunderbar!
Als Erstes fliegt voll Tatendrang
der dicke Pulli aus dem Schrank.


© dandelion
Vorbei ist’s jetzt mit dicken Socken
und Strümpfen unter warmen Rocken.
Mit leichter Hand sortiert sie aus,
die Wollpullover müssen raus.

Und aus dem Keller schleppt sie dann,
was man im Frühling tragen kann.
Das 'Kleine Schwarze' und das Top
das trug sich lässig und salopp.

Ach herrlich, wie die Laune steigt!
Betrachtend sie ihr Haupt froh neigt,
ihr Sommer-T-Shirt ist auch da
dazu ein passend Hosenpaar.

Gleich steigt sie aus den Kleidern aus.
Hüpft gut gelaunt durchs ganze Haus,
der Lieblingsrock ist schnell gefunden
jetzt kommen „Anprobiermalstunden“.

Doch was ist das, wer kann’s begreifen?
Dass alle Hosen, Röcke kneifen?
Manch Knopf ist gar nicht mehr zu schließen!
Und dieses Shirt — sitzt ja zum Schießen!

Das kann nicht wahr sein, welche ein Frust!
Nichts ist mehr mit der Frühlingslust.
Das Bäuchlein, rollt mal hier mal dort,
nur leider rollt ’s nicht einfach fort!

Der Winterspeck sitzt frech und keck,
immer genau am falschen Eck!
So sieht man jetzt manch griffig Frau:
Sie joggt im frühen Morgentau.

Doch, wenn sie tapfer Äpfel schlingt,
statt Schlemmen lieber Liedchen singt,
dann wird mit etwas Glück und Schweiß,
der nächste Sommer wieder heiß! 

dandelion


Fax von Boomer zu Boomer …

… nein, ich weiß, ihr faxt natürlich nicht mehr, oder?   20,8 % AfD und 28,2 % für CDU/CSU. Eine CDU, die nicht mehr die von Frau Merkel ist...