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Freitag, 31. Mai 2024

Was juckt den Hetero so sehr am Homo?

© gcs
Ist doch Privatsache …
geht keinen etwas an …
will ich nicht wissen ...

Ich hielt es in meinem Leben nie für besonders erwähnenswert, dass es nicht nur heterosexuelle Menschen gibt. Bestenfalls fand ich es hin und wieder bedauerlich, wenn sich herausstellte, dass ein netter Kerl, der mir gefiel, dann leider kein Match für mich war.

 

 Mahatma Gandhi: "Wo Liebe ist, da ist Leben."

Geht doch alle etwas an

Weshalb müssen homosexuell veranlagte Menschen sich immer wieder öffentlich zu ihrer Homosexualität bekennen? Heterosexuelle Menschen posten im Netz doch auch nicht alle naselang, dass sie keine gleichgeschlechtliche Beziehung eingehen. Außerdem sind die finsteren Zeiten in denen Homosexualität in Deutschland verboten war und bestraft wurde, längst vorbei. Aber 44 % der Bevölkerung waren bis kurz vor der Anerkennung gleichgeschlechtlicher Liebe im Jahre 1994, ähnlicher Ansicht. Das ist aber zu kurz gedacht. Denn als Hetero orientierter Mensch wird man nicht ausgegrenzt, beleidigt und verletzt oder es wird teilweise immer noch mit sinnlosen Umerziehungsversuchen in die Privatsphäre von Menschen eingegriffen, die empfinden, als die Mehrheit. Zumal man bis heute nicht sicher erklären kann, weshalb das so ist. Neben genetischen Faktoren, spielen viele andere biologische und auch umweltbedingte Faktoren eine Rolle. 

Und das macht den Unterschied. Denn es verstößt gegen die Menschenrechte wenn sexuelle Ausrichtung diffamiert wird. DAS ist das Thema, was alle angeht. Deshalb muss auch heute noch immer wieder erklärt und aufgeklärt werden. Wen es nervt: einfach weiterscrollen oder anerkennen, dass eine Gruppe von Menschen sich für ihre Rechte einsetzt.

Gleiche Pflichten, gleiche Rechte

Im Sinne des 1. Artikels unseres Grundgesetzes stehen homosexuellen Paaren seit 2017 per Gesetz sämtliche Rechte und Pflichten zu, wie heterosexuellen Paaren.

Dennoch findet man in Deutschland die größte Ablehnung gleichgeschlechtlicher Liebe unter Wählern der AfD und CDU/CSU sowie bei sehr religiösen Menschen. Diese Gruppen stehen demnach nicht voll hinter Artikel 1 unseres Grundgesetzes.

Weltweit wird besonders in diktatorischen, konservativen und stark religiösen Gemeinschaften Homosexualität immer noch als moralisch verwerflich oder pervers angesehen. Das trägt dazu bei, dass das Thema LGBTQ+-Personen tabuisiert bleibt.

Immer noch ein Tabu

Rein rechtlich ist dieser Spuk zumindest in Deutschland abgeschafft. In einigen Köpfen allerdings noch lange nicht. Noch immer trifft man auf Menschen, die die Sexualität anderer Menschen bewerten und verurteilen müssen. Eine Studie der Antidiskriminierungsstelle besagt, dass 80 % der Bevölkerung dies auch so wahr nimmt. Allerdings mögen dennoch viele Menschen, die zwar Homosexualität anerkennen, nicht in der Öffentlichkeit damit konfrontiert werden. Es ist ihnen unangenehm, wenn zwei gleichgeschlechtliche Menschen sich küssen.

Bisweilen wird getönt, dass es nur zwei Geschlechter gäbe. Wer oder was gibt jenen das Recht dazu, wo das Gegenteil längst bewiesen ist? Welche Bilder malen sie sich aus, wenn es um Homosexualität oder insgesamt um LGBTQ+-Personen geht. Eventuell hat es etwas mit ihrer Phantasie zu tun. Für die allerdings sind sie selbst verantwortlich. Sicher aber können sie sich beim besten Willen nicht vorstellen, dass es gleichgeschlechtliche Menschen gibt, die sich mögen, die gern zusammenleben, die gut miteinander umgehen, die einfach gemeinsam ein schönes Leben haben. Denn darum geht es doch in Beziehungen hauptsächlich: Ein gutes gemeinsames Leben, in dem man sich gegenseitig schätzt, respektiert und Vertrauen aufbaut. Ich behaupte, dass diese Lebensqualität die man miteinander lebt, Priorität für jede Beziehung hat und nicht irgendwelche Bettgeschichten. Die dürften hier wie dort in allen Beziehungen ähnlich sein. Mal mehr mal weniger und nicht der Hauptgrund, weshalb man zusammen ist. Von one-night-stands einmal abgesehen. Aber auch das ist nicht verboten oder anstößig.

Was stört einige Leute daran, dass zwei gleichgeschlechtliche Menschen eine intensive Beziehung leben? 

Das macht doch nichts mit ihrem eigenen Leben. Werden sie eingeschränkt, behindert, belästigt? Nein, definitiv nicht. Ich habe noch nie ein gutes Argument gehört, weshalb Homosexualität nicht akzeptiert werden sollte. Jedenfalls nicht in Bezug auf die Personen, sondern immer beziehen sich die Argumente auf die eigenen Vorstellungen und Phantasien. Und wenn man dann liest, mit wie viel Hass und Brutalität da argumentiert wird, fragt man sich doch: Meine Güte, was soll an soviel Unwissenheit und fehlender Empathie eigentlich besser sein, als an einer liebevollen Beziehung zwischen zwei Männern oder zwei Frauen.

Man denke nur daran, mit welcher Lieblosigkeit manche Männer in ihren Frauen herumstochern. Oder wie viel Gewalt und Gleichgültigkeit hinter mancher nach außen aufgehübschten Familienfassade brodelt. DAS ist ein Grund sich zu empören, es öffentlich zu machen und anzuprangern.

Im Grunde ist es doch ganz einfach.
Wir haben ein tolles
Grundgesetz, das auf einer Aussage aufbaut, die alle Antworten gibt:

Artikel 1

1. Die Würde des Menschen ist unantastbar.
    Sie zu achten und zu schützen ist Verpflichtung aller staatlichen Gewalt.

  1. Das Deutsche Volk bekennt sich darum zu unverletzlichen und unveräußerlichen Menschenrechten als Grundlage jeder menschlichen Gemeinschaft, des Friedens und der Gerechtigkeit in der Welt.

Und was der Staat achten und schützen soll, kann der einzelne Bürger aus freiem Denken noch viel besser.

 

Veranstaltungshinweis:

'Langer Kunstabend mit Talk'
Aktuell können Interessierte sich

am 4. Juni 2024, ab 19 Uhr in der Kunsthalle Emden,
unter dem Motto „Auf ein Bier ...“

zum Thema austauschen.

Gesprächspartner sind die Direktorin der Kunsthalle Emden, Frau Lisa Mattheis
sowie die Organisatoren Janik Daniels und Stefan Bergmann, des CSD (Christopher Street Day) in Emden.

Der Eintritt ist frei.



 

dandelion


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