Posts mit dem Label Europa in Gefahr werden angezeigt. Alle Posts anzeigen
Posts mit dem Label Europa in Gefahr werden angezeigt. Alle Posts anzeigen

Freitag, 31. Mai 2024

Weshalb sich in der Ukraine das Überleben von Europa entscheidet.

Als einfacher Weltbürger ist es unmöglich, das Weltgeschehen in allen Facetten zu kennen und zu verstehen. Welcher arbeitende Mensch hat die Zeit, sich ständig mit Politik und geschichtlichen Zusammenhängen zu beschäftigen?  Auch bei aktuellen Themen ist es zurzeit nicht einfach, eindeutig Stellung zu nehmen. Manchmal hilft es, sich eine Haltung zu erarbeiten, wenn man die großen Dinge herunter bricht auf eine übersichtlichere und vertrautere Ebene. Oder man spitzt sie zu, damit Dinge deutlicher werden:


Wenn eine Horde Barbaren deinen Nachbarn Herrn Müller überfällt, seine Angehörigen tötet, sein Haus zerstört und sein Land verbrennt, eilst du ihm dann zu Hilfe?

Im besten Falle, ja. Vor allem, wenn Familie Müller eine wichtige Rolle für dein eigenes Leben und für etliche andere Nachbarn spielt. Ihr habt eine freundschaftliche Beziehung zueinander und gute Geschäftsbeziehungen. Du wirst Herrn Müller also unterstützen, so gut du kannst.
 
Du wirst aber auch darauf achten, dass die Barbaren nicht auch noch in dein Haus eindringen, weil du sie bei ihrem Raubzug bei den Müllers störst. Also versorgst du Familie Müller mit Mitteln, die ihr helfen, die Barbaren zu vertreiben. Vermutlich wirst du eure anderen Nachbarn in der Straße anrufen und sie bitten, ebenfalls zu helfen. Nicht alle werden das können oder wollen. Einige tun so, als wären sie nicht zu Hause, andere gehen nicht ans Telefon. Wiederum andere sagen, dass sie weder Zeit noch Mittel haben, um zu helfen, weil sie selber gerade große Probleme hätten. Aber viele suchen sofort nach haushaltsüblichen Abwehrwaffen und stellen sie den Müllers zur Verfügung.

Dann sind da noch die Nachbarn Schmidt und Meyer, die so tun, als wäre Familie Müller selber Schuld daran, dass sie von den Barbaren überfallen wurde. Ja, im Grunde hätten die Müllers die Barbaren provoziert, weil sie in Freiheit leben wollten. Schmidt und Meyer sagen, es ginge sie nichts an was den Müllers widerfährt, sie würden sich 'raushalten.

Tatsächlich halten sie sich aber nicht raus, sondern tratschen und tröten, und machen das Opfer schlecht, wo immer sie können. Sie behaupten sogar, dass Nachbar Müller nur so tut, als wäre er überfallen worden, sein Haus sei nicht abgebrannt und niemand würde verletzt oder getötet werden. Und sie verurteilen all jene Nachbarn die den Müllers helfen wollen, geben ihnen eine Mitschuld daran, dass die Barbaren nicht aufhören, zu morden und zu zerstören. Denn das sei ihr gutes Recht, solange die Müllers sich wehren.
 

Schmidt und Meyer - die Verräter in der Nachbarschaft

© gcs 2020
Sich aus einem Konflikt heraushalten, bedeutet, dass man einfach die Klappe hält und sich weder hier noch dort dazu äußert. Es sei denn, dieses „sich heraushalten“ ist nur eine Ausrede für Schmidt und Meyer, die im Kern ihres Geistes, ebenfalls gewissenlose Barbaren sind. Dann springt man den mordenden Barbaren zur Seite und verbündet sich mit ihnen. Vor allem, wenn diese ihnen dafür das Bankkonto füllen und Schonung oder gar Ansehen versprochen wird. Schmidt und Meyer sind gierig und neidisch, deshalb haben sie kein Problem, mitzuhelfen, dass es den Müllers und deren Helfer so richtig schlecht geht. Ja, je schlechter es denen geht, desto besser. Umso leichter wird es für die Verbündeten und die Barbaren, auch noch die Häuser der anderen Nachbarn zu überfallen und sie sich einzuverleiben.

Schmidt und Meyer greifen nicht selber zu den Waffen und überfallen auch keine ihrer Nachbarn. Jedenfalls nicht im großen Stil. Hin und wieder erschießen oder erschlagen sie den einen oder anderen, weil irgendwo muss man seinen Frust ja lassen. Ihre Aufgabe ist jedoch eine andere. Schmidt und Müller greifen zur Waffe der Verächtlichmachung, der Lüge, der Beleidigung der Manipulation durch Verdrehung von Tatsachen. Sie säen Misstrauen unter den restlichen Bewohnern der Straße, die jetzt ängstlich hinter den Gardinen stehen. Sie bezeichnen die Helfenden als Kriegstreiber und dass diese durch ihr Helfen nur dafür sorgen würden, dass die Müllers dadurch ihre eigene Familie zerstören würden. Überhaupt wären die Müllers schon immer komisch gewesen und hätten ihre Kinder geschlagen und Nachbarn terrorisiert, was aber nicht zu begründen sei. Es sei denn, man betrachtet den Wunsch nach Freiheit als Terror.  Gerüchte und Lügen pflanzen sich fort und es dauert nicht lange, dann werden die Müllers, samt helfender Nachbarn, Barbaren genannt, die es zu vertreiben gilt!

Natürlich täuschen Schmidt und Meyer Anteilnahme vor und, dass das Leid der Familie Müller bedauerlich sei. Jedoch hätten die Müllers ja einfach vernünftig sein können und den Barbaren ihr Zuhause überlassen. Dann wären die Barbaren mit in ihr Haus gezogen, hätten es aufgeräumt und die Müllers hätten sogar im Keller einen nassen Verschlag bekommen, in dem sie hätten vegetieren können. Wenn sie das klaglos hinnehmen würden, würde man sie ein Weilchen dulden. Natürlich nicht, ohne hin und wieder in den Keller zu gehen und vielleicht die Tochter zu vergewaltigen, vergiftete Nahrung zu verteilen oder andere Methoden zur Verhaltenskontrolle auszuüben. Dann wird der Keller verschlossen und die Barbaren sind stolz darauf, dass sie die Müllers und die Nachbarschaft von den Müllers befreit haben. Haus und Grundstück hätte denen ohnehin nicht gehört, was nachweislich gelogen ist, aber wenn man es oft genug wiederholt, „wird schon was dran sein“. Ehemalige nette Nachbarn senken den Blick, wechseln die Straßenseite, machen sich unsichtbar. Verständlich, jeder hat Angst um sein Leben, um sein Hab und Gut. Doch wenn das Haus schon brennt, sollte man löschen und nicht weiterschlafen.

Nach einer Erholungspause, machen die Barbaren sich auf, die Nachbarn auf der anderen Seite Ihres Hauses zu überfallen. Da diese aber einen Großteil ihrer Baseballschläger und Forken der Familie Müller gegeben haben, ist der Überfall schnell beendet.

Was denken Sie, werden Sie jetzt tun?

Eigene Waffen haben Sie selbst kaum noch, drei, vier Nachbarn sind samt ihrer ehemaligen Waffen verschwunden, und Ihnen wird klar, dass Ihr Haus das nächste sein könnte, das in Schutt und Asche gelegt wird. Was tun Sie? Hissen Sie die weiße Fahne und ergeben sich? Obwohl Sie wissen, dass die Barbaren ihnen und Ihrer Familie Leid und Schmerzen zufügen werden? Ihr Lebenswerk zerstören werden? Sie keine freie Rede mehr haben werden? Nichts mehr frei entscheiden können, falls sie überleben?

Oder packen Sie das Nötigste ein und versuchen sich bei Nacht und Nebel in Sicherheit zu bringen? Das nächste Dorf, die nächste Stadt zu erreichen? Vermutlich würden Sie das. So wie die anderen noch lebenden Nachbarn auch. Gemeinsam machen Sie sich auf den Weg in Orte, weit  weg von ihrem Dorf, in der Hoffnung, dass sie dort in Sicherheit sind.

Nur ein grässlicher Tagtraum?

Sicher nicht. Das ist genau das, was passieren wird, wenn die Ukraine von Putin überrannt und eingenommen wird. Millionen Ukrainer werden sich aufmachen und im restlichen Europa Schutz suchen. Auch in Polen und angrenzenden Ländern würde man sich auf den Weg machen, da Putins Barbaren jetzt direkt vor deren Türen stehen. Die, die bleiben, werden kämpfen oder sterben. 

Das würde Europa nicht nur spalten, sondern seine gesamten Struktur zerstören. Es käme zu Unruhen, Straßenschlachten, Wohnungsnot. Jeder misstraut dem anderen, nirgendwo fühlt man sich noch sicher. Der Sozialstaat ginge in die Knie, es gäbe keine Rentenzahlungen mehr, keine finanzielle Unterstützung für Menschen, die sie bräuchten. Blutiges Schlachten und Morden überall. Und weil niemand so leben kann und will, werden sich Millionen Europäer ebenfalls aufmachen und woanders ihr Heil suchen. Amerika, Australien, Afrika. Eine Flüchtlingswelle ungeahnten Ausmaßes würde entstehen, dieses Mal allerdings sind wir die Asylanten. Was glauben Sie, wie viele Länder in Übersee werden Schiffe und Flugzeuge schicken, um uns zu retten? Oder vielleicht werden doch nur Care-Pakete abgeworfen …

Die Barbaren sitzen derweil auf Müllers Terrasse, grillen sich ein Steak, trinken Sekt und Vodka und schauen zufrieden zu, wie ihr Plan aufgeht. Sie brauchen nicht mehr zu kämpfen. Das Chaos, das sie angerichtet haben, kämpft für sie. Was die Barbaren allerdings leichtfertig übersehen, und das ist ja oft im Leben so, wenn man glaubt, einen perfekten Streich durchzuführen, dann stolpert man über etwas Offensichtliches, das man im blinden Eifer der Eitelkeit nicht bedacht hat: Irgendwo sitzt jemand am gelben Fluss und lächelt den Barbaren scheinbar wohlwollend zu. Und just, wenn der Grillabend am Schönsten ist, steht dieser Irgendjemand auf und schlägt den betrunkenen Barbaren die Schädel ein.


Fazit:

Es hat nicht gereicht, den Müllers Forken, Messer und Baseballschläger zu geben, am Zaun zu stehen und zuzusehen, ob sie damit klar kommen. Vielleicht hätte man die Barbaren vertreiben können, wenn die sechs Familienmitglieder der Müllers nicht allein beidhändig bewaffnet gewesen wären, sondern, wenn alle Personen in der Straße sich in Müllers Haus begeben hätten, um sich von dort aus gemeinsam zu wehren. Doch es hat viel zu lange gedauert, bis alle Nachbarn erkannt haben, dass die Barbaren es nicht nur, wie inständig erhofft, auf die Müllers abgesehen hatten. Die Müllers waren Peanuts, sie sind der Dominostein am Anfang einer langen Reihe. Die Barbaren wollen einer der drei Weltplayer sein, darum geht es. Europa ist noch reich und hat Macht, mit Hilfe der USA dies alles zu verhindern. Es braucht allerdings konsequenten Mut, eine Strategie und es wird alle Müllers samt Nachbarn viel Geld und Kraft kosten. Freiheit ist nicht selbstverständlich. Auch wenn es über siebzig Jahre so schien. Sie wurde schon immer mit Blut erkämpft. Nicht, weil Menschen die frei sein wollen, das so wollen, sondern weil machtgierige Herrscher den Hals nicht voll bekommen und gnadenlos zuschlagen. Dabei hätten sie alle Hände voll zu tun, im eigenen Land dafür zu sorgen, dass es den Menschen dort besser geht. Es ist ein Dilemma, aber wer sich nicht wehrt, wird untergehen.

 dandelion

N.S.: Bei den Meyers, Müllers und Schmidts in diesem Artikel, handelt es sich nicht tatsächlich um bestimmte Familien. Die Namen dienten mir nur als Krücke, weil diese Familien nicht X,Y und Z heißen sollten. Hoffe, dass sich niemand durch die Verwendung einer dieser Nachnamen angegriffen fühlt, sofern die Beschreibungen nicht auf ihn zutreffen. Aber die Meyers, Müllers und Schmidts kennen das ja schon, immer müssen ihre Namen für alles herhalten. Leider können wir nicht alle Mustermann heißen. Danke schön.

 

 



Love and Chrome

Leseprobe aus: Mord im ostfriesischen Hammrich. Ihre Stimme wurde lauter und schriller, sie boxte ihm mehrfach gegen die Schulter, sodass e...