Montag, 2. Juni 2025

Doch, doch, sie schreibt noch ...

Es gibt in der Politik ja seit einiger Zeit Politiker, die grandios darin sind, Lösungen für Probleme aufzutischen, die es gar nicht gibt.

Ich weiß nicht, wie es euch damit geht. So abstoßend und verantwortungslos, wie das natürlich ist, bin ich doch fasziniert davon, dass es Menschen gibt, denen diese Fähigkeit scheinbar in die Wiege gelegt wurde. Doch, doch. Anders ist es nicht zu erklären, dass sie absolut spontan und grundsätzlich für alle Probleme und vor allem für die, die nicht vorhanden sind, andere Menschen verantwortlich machen und dann umstrittene Lösungen präsentieren. Immer und ausnahmslos.

Mal ehrlich, das hat eine eigenartige Faszination, oder? Ich musste mein Leben lang ohne dieses Talent auskommen. Glaubt mir, da kommt man so manches Mal ins Schwitzen. Zerrissen davon, dass man nicht lügen will und dem Bedürfnis, unbeschadet aus einer Situation herauszukommen.

Jetzt aber, bin ich dabei, mir diese Technik anzueignen. Ich hatte nämlich die Idee, dass man das intensiv trainieren kann. Und genau das mache ich zurzeit: Ich erschaffe Probleme, die es nicht gibt und bastele Lösungen dafür!

Herrlich, das ist so wohltuend und befreiend und macht das Leben so viel einfacher. Echt!

Aber zunächst schreibe ich hier noch die langweilige Wahrheit und erzähle, weshalb ich euch diesen Text hier zumute: Ich stecke tief in einem Krimi, der mir all das abverlangt, was mir nicht in die Wiege gelegt wurde! Bis zum Hals, von morgens bis abends, klackert meine Tastatur. Mein Gehirn hat bereits Probleme, Realität und Fiktion auseinander zu halten. Also geht es zwischendurch in den mittlerweile überwucherten Garten, um frische Luft in die Gehirnschlingen pusten zu lassen. Kostet leider Zeit, die mich vom Schreiben abhält. Andererseits zahlt es sich hinterher wieder aus, weil die Gedanken nur so sprudeln.

Ja, und dann kommen auch noch so kleine Altersmisslichkeiten hinzu, die etwas mehr Zeit in Anspruch nehmen. Vor drei Wochen erst, die Befreiung des 'Grauen Stars'. Der arme Kerl hatte sich ungefragt in meinen Augen eingenistet. Aber keine Sorge, ist alles gut geworden. Lesen geht wieder und ich kann weiter an meinem Krimi klackern. Bis in drei Wochen dann das nächste Auge dran ist und ich wieder zwei oder drei Wochen Zwangspause machen muss. Schrecklich, wo ich doch ohnehin immer Beschäftigung brauche, wenn ich nicht Gaga werden will. Nun ja, nütschanix, wie der Ostfriese sagt. Ohne Durchblick geht halt alles andere auch nicht mehr.

So, jetzt wisst ihr, wo ich abgeblieben bin, weshalb hier gerade nichts los ist. Wenn alles nach Plan läuft, werde ich mit meinem Krimi im Spätherbst fertig. Man weiß es nicht genau (die Leutchen in meinem Krimi sind halt recht schwierige Jungs und meine Heldinnen haben ordentlich zu tun). Im Augenblick haben meine Protagonisten einfach soviel an der Backe, dass ich mich selber frage, wie sie jemals wieder aus dem Schlamassel herauskommen wollen. Aber genau das, ist ja die Übung, die ich absolviere. Obwohl … meine anderen Bücher enthalten ja alle einen wahren Kern. Ob ich dieses Mal ohne auskommen werde?
Ach, warten wir's ab, wer kann schon aus seiner Haut?



Was ich noch sagen wollte: Als ich Facebook vor einigen Monaten verlassen habe, hatte ich mich frühzeitig ordentlich verabschiedet in zwei Posts. Mittlerweile habe ich erfahren, dass niemandem diese Posts angezeigt worden sind. Meine dandelion-Seite wurde direkt von Facebook deaktiviert, nachdem ich auch dort meinen Weggang angekündigt hatte. Unterm Strich würde ich sagen: So geht man nicht mit alten Freunden um und die Entscheidung war richtig.

@ dandelion

Mittwoch, 26. Februar 2025

Fax von Boomer zu Boomer …

nein, ich weiß, ihr faxt natürlich nicht mehr, oder?

 

20,8 % AfD und 28,2 % für CDU/CSU.
Eine CDU, die nicht mehr die von Frau Merkel ist.
Wer wünscht sich in Deutschland Rechtsextremisten und
stark nach rechts gewanderte Politiker?
Nun, es sind viele aus der Generation der Boomer.

Also nicht alle Boomer …

sind mit nachfolgendem Text gemeint.
Insbesondere die Omas und Opas gegen Rechts wohl eher nicht. Aber zu viele Wähler unserer Generation treffen Entscheidungen für junge Menschen, deren Auswirkungen sie selbst nicht mehr oder nur kurzzeitig betreffen werden. Nicht, weil es ihnen egal ist, setze ich mal voraus. Aber vielleicht, weil sie sich erhoffen, dass die wunderbaren satten letzten 70 Jahre, doch bitte einfach so weitergehen sollen. Kann ich verstehen. Habe auch gern meine Ruhe und eigentlich keinen Bock mehr auf große Veränderung. Mensch ist halt bequem, Mensch ist ein Gewohnheitstier, Mensch fällt es schwer Veränderung zu akzeptieren, vor allem dann, wenn das, was gar nicht mal so schlecht war, plötzlich nicht mehr gut funktioniert.

Spontane Erinnerung
Ich kannte eine Frau, die hatte einen guten Hausarzt. Der ging irgendwann in Rente. Die Praxis wurde von einem anderen übernommen, dem die Patienten nicht sonderlich am Herzen lagen. Ich fragte die Frau, ob sie sich nicht einen anderen Hausarzt suchen will, weil sie zu Recht sehr unzufrieden mit der Behandlung war.
„Nein, ich bin ja immer dahin gegangen und war zufrieden.“
Dieses Gespräch führten wir jedes Mal, wenn sie von einem Hausarzttermin zurückkam. Nein, sie wollte dort bleiben, bei dieser Adresse, in diesen vertrauten Praxisräumen.

Es dauerte nicht lange, da wechselte der Praxisinhaber wieder. Eine Ärztin zog ein. Die Frau hoffte, dass sie jetzt wieder gut behandelt würde. Aber nein, es wurde noch schlimmer, alle Beschwerden wurden auf ihr Alter abgeschoben. Ihr wurden Antidepressiva verschrieben. Nach einigen Monaten musste ich den Notarzt anrufen, weil es der Frau extrem schlecht ging.

Notarzt kam, ab ins Krankenhaus, Chefarzt runzelte besorgt die Stirn und meinte, dass sie die Nacht vielleicht nicht überleben würde. Man schnitt die Frau auf, vom Brustbein bis zum Schambein. Das Ergebnis: Gerissene Gallenblase, die ihren Inhalt in den gesamten Bauchraum ergossen hatte. Neun Wochen kämpfte die Frau um ihr Überleben und verlor den Kampf.

Was hat diese Geschichte mit Wahlen zu tun?

Nun, die Frau hatte die Wahl. Sie hätte sich einen neuen Arzt suchen können.
An dem Beispiel kann man sehen,
dass es schwierig ist, ältere Menschen davon zu überzeugen, dass Dinge, die einmal gut waren, sich verändern können: Gleiche Adresse des Hausarztes, aber anderer Inhalt. Was einmal gut war, bleibt nicht immer gut, auch dann nicht, wenn die Verpackung dieselbe ist.

Fast 50 % der Wahlberechtigten sind in einem Alter über 60 Jahre. Das ist fast die Hälfte und zweifellos nicht egal. Denn diese 50 % haben einen entscheidenden Anteil daran, wie Politik und Gesellschaft sich zukünftig gestalten.
Diejenigen, die vielleicht noch zehn bis zwanzig Jahre hier leben, entscheiden für diejenigen, die noch nicht geboren sind und für diejenigen, die mit den Folgen dieser Entscheidungen noch 70 oder 80 Jahre leben müssen. Sie fällen ihre Entscheidung aus langer Lebenserfahrung heraus. Einer Erfahrung, die einmal gut für sie war: Sie hatten sichere Arbeitsplätze, konnten Familien ernähren, ein Häuschen bauen und ihren Kindern eine gute Ausbildung finanzieren. Fachärzte gaben schnell Termine, Schulen waren sauber, der öffentliche Nahverkehr war ausreichend ausgebaut, die Straßen und Brücken in Ordnung, das Geld reichte für Urlaub und Extras, Studenten fanden bezahlbare WGs – und die Rente war sicher. Gelebt, geliebt, geheiratet und gearbeitet wurde wohnortnah und in der Regel brauchte es auch nur einen Ernährer.

Ist es noch so wie damals?

Haben die jungen Menschen heute die gleichen Möglichkeiten? Wählen sie einen Beruf, den sie für den Rest ihres Lebens ausführen können, mit einem Gehalt, dass ein gutes Familienleben ermöglicht? Können sie eine bezahlbare Wohnung mieten, ihre Kinder beim Start ins Leben unterstützen und auf eine auskömmliche Rente hoffen?

Nein, das alles ist nicht mehr so. In jungen Familien müssen oft beide Partner arbeiten, um gestiegene Lebenshaltungskosten bezahlen zu können. Viele schrecken auch davor zurück eine Familie zu planen, weil es keine Sicherheit mehr gibt, ob man diese auf Dauer überhaupt finanzieren kann. Hinzu kommt: Junge Menschen haben heute eine ganz andere Vorstellung vom Leben. Dank Internet sind sie weltweit vernetzt, ihr Horizont reicht weit über Familie und Nachbarschaft hinaus. Sie denken global – weil sie mit der Normalität aufgewachsen sind, dass jeder Mensch weltweit mit jedem in Kontakt treten kann. Ihre Probleme unterscheiden sich grundlegend von denen früherer Generationen.

Sie sehen die weltweite Bedrohung des Klimawandels als existenzielle Bedrohung für uns Menschen, für den sie sich Lösungen einfallen lassen müssen. Komplett neue Lösungen, weil auch das Problem neu ist. Es gibt keinen Erfahrungswert, auf den man in dieser Sache zurückgreifen kann. 

Sie werden von Aggressoren wie Putin bedroht, der schon jetzt einen hybriden Krieg gegen den gesamten Westen führt. Und jetzt auch noch durch den Verrat der neuen autokratischen US-Regierung an das gesamte Europa, das sich zudem nicht einig ist. Europa droht der Zusammenbruch, weil es auf diese Szenarien nicht vorbereitet ist. Weggeschaut hat. Das gute alte System hat die aufkeimenden Probleme ausgeblendet. Was für ein Alptraum!

Es geht um die Zukunft –
nicht um die Vergangenheit

Es geht nicht mehr um gendern oder nicht, um Weißwurst oder Brokkoli. Es geht um Krieg oder Frieden, um die Zukunft, nicht um die Vergangenheit. Und es geht um alle, die Jungen und die Alten und die, die noch kommen werden. Wir wissen, wohin Faschismus führt. Und wer es nicht weiß, schaut in die USA, da sind wir alle live dabei. Und einmal Fuß gefasst, geht alles sehr schnell, weil die Pläne längst in der Schublade liegen.
Auch die nächste Pandemie wird unser aller Leben noch einmal schlimmer treffen, wenn wir nicht jetzt alles tun, um unsere Demokratie zu erhalten. Rechte Parteien verschicken keine Masken, bieten keine Impfung an. Die Freiheit, von der sie reden, ist Schutzlosigkeit und Gleichgültigkeit.

Europa ist bedroht von politischen Führern, denen das Geld aus jeder Pore quillt. Unser Geld! Nichts werden die Bürger davon je wiedersehen. Die rechten faschistischen „Politiker“ raffen immer noch mehr zusammen, bis der Staat zusammenbricht. Dann sind sie weg und hinterlassen ein Schlachtfeld von Elend und Zerstörung. Deshalb ist es von unermesslicher Wichtigkeit, dass wir alle diese Entwicklung stoppen. Jeder einzelne nach seinen Möglichkeiten. Keinen Millimeter nach rechts bedeutet auch: keinen Handschlag mit rechter Gesinnung! Keinen einzigen.

Die Probleme der Zukunft
müssen die jungen Menschen lösen

Das geht nicht mit alten Einstellungen und Vorstellungen. Das geht nicht mit Basta und "Rambo-Zambo". Es gilt jetzt die eigene Unabhängigkeit zu entwickeln, neue kreative Ideen und Möglichkeiten suchen. Wohin blauäugige Abhängigkeiten führen, haben wir alle gesehen, als Russland uns das Gas abgedreht hat. Allen Warnungen zum Trotze, hat die CDU geführte Regierung Deutschland in diese Abhängigkeit geführt.

Was junge Menschen am allermeisten brauchen in dieser Phase, ist die Unterstützung von der älteren Generation. Die muss sich klarmachen, dass nichts, aber gar nichts mehr so ist, wie es einmal war. Noch nie musste eine Generation sich gleichzeitig mit Krieg, weltweiter Klimakatastrophe, Pandemien und mehreren kriegslüsternen Gestalten von außen und innen beschäftigen. Das sind riesige Aufgaben, die man nicht dadurch bewältigt, dass man Brot von gestern aus dem Schrank holt, obwohl es längst verschimmelt ist. Das geht nicht mit Antworten auf Fragen von gestern.

Liebe Boomer

wir wollen, dass unsere Kinder und Enkel ein gutes Leben in Frieden führen können. Dann überdenkt eure Wahlentscheidungen für die Zukunft noch einmal gründlich. Die nächste Wahl in vier Jahren wird wahrscheinlich die letzte sein, um die endgültige Katastrophe zu verhindern. Fragt euch nicht, was ihr noch braucht, der Drops ist doch gelutscht. Fragt euch, was eure Kinder brauchen. Und viel besser noch: Fragt sie direkt. Nach ihren Ängsten, nach ihren Wünschen und auch nach ihren denkbaren Lösungen für die Zukunft. Hört ihnen zu und dann unterstützt sie, in dem ihr Parteien wählt, die ihnen helfen, die immensen Aufgaben der Zukunft zu bewältigen. Lasst sie nicht allein damit!

Wir Boomer hatten Frieden, wir hatten Wohlstand. Was für ein Privileg! Ich möchte mich nicht ins Grab verabschieden, mit dem Wissen, dass meine Nachkommen kein gutes Leben mehr haben werden, weil wir nicht sehen wollten, dass die beste aller Zeiten zu Ende gehen könnte.

Glaubt bitte nicht, dass Millionäre und Milliardäre, wie Merz, Trump, Musk, Putin sich für unsere Probleme einsetzen werden. Es wird schwer werden in den nächsten Jahren und wer uns etwas anderes verspricht, der versucht uns zu täuschen. Politik braucht wieder ein ehrliches Gesicht.

Und was, wenn die Jungen sich irren?

Dann ist das so. Auch wir und unsere Vorfahren haben im Leben falsche Entscheidungen getroffen. Schreckliche Entscheidungen mit schrecklichen Folgen. Das darf nie wieder passieren. Und das ist nicht das, was junge Menschen brauchen.

Ich bin mir sicher, dass gerade die jetzige junge Generation erkannt hat, was auf sie zukommt. Global vernetzt, gut informiert und kritisch. Die kommenden vier Jahre sind Zeit, in sich zu gehen. Hingucken, hinhören, miteinander reden, verstehen lernen, neu sortieren und das Beste für die jungen Menschen in ihrem Sinne entscheiden.

Nicht für uns. Für sie.

@ dandelion

Dienstag, 18. Februar 2025

28.02.2025: Economy Blackout

Diese Aktion der demokratischen Amerikaner können wir mit Leichtigkeit auch in Europa und weltweit unterstützen!

Europa ist von den rücksichtslosen und zerstörerischen Entscheidungen der Trump Regierung genauso betroffen, wie die USA selbst. 


Um was geht es?

Am 28. Februar 2025
sollen keine Einkäufe bei amerikanischen Firmen stattfinden,

die den Oligarchen gehören oder die das Trump-Regime unterstützen.

Deren größte Stärke ist ihr Geld, aber es ist auch ihre größte Schwäche!
Die Big Companies sitzen überall auf der Welt, scheffeln das Geld der Verbraucher und verwenden es anschließend, um Freiheit und Demokratie zu zerstören.

Blackout Economy“ am 28. Februar 2025

soll erst der Anfang sein. Dem 24 Stunden Blackout der Wirtschaft, folgt als der Blackout für drei Tage. Andere Aktionen sind in Planung. Mehr Informationen gibt es über die Links am Ende des Textes.

Kauft eure Sachen an diesen Tagen in kleinen lokalen Geschäften. Sie werden dankbar sein!

Mehr Infos:
John Schwarz hat diese Aktion gestartet:
https://theonecalledjai.com/meet-the-founder

Videos auf Instagram
haben bereits 180.000 Follower.
Da geht sicher noch mehr!






Freitag, 7. Februar 2025

Trollmission: verwirren, spalten, vernichten

Bild: KI war so freundlich

Don’t buy the lies

Als Trolle bezeichne ich Accounts im Internet, deren Job es ist, Fakten lächerlich zu machen, zu leugnen und andere Menschen aufgrund von ihrer Meinung bzw. Hinweisen auf Fakten, zu beleidigen.

Trolle gab es schon immer.
Menschen, die tatsächlich vor ihren Rechnern sitzen und aus Frust über eigene unangenehme Lebenssituationen, in Kommentarspalten hinein rotzen. Das dient der eigenen oberflächlichen Psychohygiene. Kurzfristig vermeintliche Oberhand über andere gewinnen. Sei es auch noch so blöde. Das machen solche Leute ohne Bezahlung. Die gab es schon vor dem Internet. Man kannte sie oft gar persönlich: Querulanten, Dummbatze, ewig Unzufriedene, Besserwisser, Klugscheißer und was weiß ich, wie man sie abtat und nicht weiter ernst nahm. Konnte man sich auch leisten, weil sie vereinzelt auftraten und keiner ihren Worten glaubte.

Trollen ist heute ein lukrativer Job.
Mittlerweile haben Gegner freier Gesellschaften dieses Trollverhalten zu einem Geschäftsmodell gemacht. Nicht nur möchte-gern-Kontrolletties, sondern auch mächtige, milliardenschwere Konzerne bedienen sich seit geraumer Zeit dieser Trolle, wenn sie ihr Geschäftsmodell in Gefahr sehen. Die Ölindustrie zum Beispiel. Jeder kann heute sein Geld mit Herumtrollen verdienen. Je besser und frecher man Fakten verfälscht, leugnet oder sie und die Menschen dahinter lächerlich macht, desto besser das Gehalt.

Ein Troll, der gerade weltweit unterwegs ist, um seinen Millionärsbuddies zu noch mehr Kohle zu verhelfen, ist Donald Trump. Der angeblich fair gewählte neue Präsident der USA. Wie fair diese Wahl war, wird zurzeit noch weiter geprüft, da es Hinweise auf Manipulation der Wählerstimmen gibt. Hinweise darauf, dass in einigen Swingstaaten extrem ungewöhnliches Wählerverhalten festgestellt wurde. So ungewöhnlich wie noch nie und ohne erklärbaren Grund.

Und ja, auch die frisch gewählten Trolle lassen sich bezahlen.
Aus dieser Gruppe von Milliardären werden Lügen und Falschinformationen mehrfach täglich über gekaufte Internetplattformen wie „X“, Facebook und Instagram in die Welt geschleudert und alle sind in heller Aufregung. Es werden Institutionen einfach stillgelegt, Menschen mitten aus ihrem Leben heraus verhaftet und außer Landes gebracht oder inhaftiert. Millionen Menschen werden von heute auf morgen von ihren Arbeitsplätzen entfernt. Das und vieles mehr, völlig ungeniert in aller Öffentlichkeit. Scheiß was auf Gesetze, Rechte oder Eigentum anderer, die Truppe bastelt sich neue. Und das erstaunliche daran ist, sie brauchen dafür nur einen dicken Edding.

Man kommt mit der Empörung gar nicht mehr hinterher, so viele Säue werden gleichzeitig durchs Dorf getrieben. Einerseits erklärt man Trump für geisteskrank, ob seiner Ideen und Schwurbeleien, andererseits fallen einige in Ohnmacht oder erstarren vor Angst, über die rücksichtslosen, menschenverachtenden Ankündigungen und Handlungen.

Trolliger als dieser Troll kann man kaum noch sein

„Warum,“, fragt man sich, „macht jemand das?“. Er hat doch schon alles, Geld wie Heu, schöne Frauen, Freizeit ohne Ende und Firmen die ihm Geld einbringen? Die Antwort ist einfach: Er will mehr Geld. Mehr Geld bedeutet: mehr Macht. Mit viel Geld kauft man sich soziale Netzwerke, mit denen man Menschen manipulieren und mit Falschnachrichten füttern kann. Der Herr Musk und auch der über Nacht gehirngewaschene Zuckerberg, sorgen dafür, dass niemand überprüft, ob das, was dort veröffentlicht wird, der Wahrheit entspricht. „flood the zone with shit“ mit Fakes und bring deine Gegner zum Schweigen, indem du ihre Statements verschwinden lässt. Das ist Krieg. Hybrider Krieg.

Narzisstische Trolle wie Donald Trump bekommen den Hals niemals voll. Und wo lässt sich momentan noch am meisten Geld verdienen? In der Energiewirtschaft. Genauer gesagt, in der Ölindustrie. Das ist der Grund, weshalb die Trump-Gang „drill, Baby drill!“ abfeiert. Und jetzt braucht man nicht lange raten, wer diesen Obertroll dafür fürstlich bezahlt. Die ölfördernde Industrie hat nämlich ein Problem. Entgegen der Falschbehauptung, das erneuerbare Energien ein Rohrkrepierer sind, sind sie vielmehr weltweit rasant auf dem Vormarsch. Und weltweit steigen neue Spieler in den Energiemarkt ein, um Gewinne mit umweltschonender und sauberer Energie zu generieren. In naher Zukunft, braucht niemand mehr Unmengen von Öl, die jetzt noch auf Teufel komm raus, aus der Erde gepresst werden sollen.

Armes Amerika … und bei uns?

Wir haben keinen Troll wie Trump? Oder doch? Wie kann es sein, dass eine Partei in Deutschland jahrelang gegen die USA wettert und jüngst ihr Herz für Elon Musk und Trump entflammt ist. Wobei die AfD Trump schon immer irgendwie cool fand. „So ein richtiger Macher“, der nicht fragt, was für andere wichtig ist, sondern einfach macht, was ihm nützt. So ein „Auf den Tisch hauer.“

Nun, die russlandnahe AfD versucht auch nichts anderes, als für unseren ehemaligen Gaslieferanten die Kohlen aus dem Feuer zu holen. Immerhin sind Öl und Gas sein Hauptgeschäft. Ziel ist es, Deutschland wieder abhängig zu machen von russischer Energie. Nur deshalb tut die AfD so, als leugne sie den von Menschen verursachten Klimawandel. Deshalb will sie Windräder „niederreißen“ (schreckt also auch nicht vor Enteignung zurück, falls sie Macht bekommt). Und da brauchen wir dann auch nicht mehr lange zu raten, wer diese Desinformationskampagnen ziemlich sicher finanziert. Es ist das alte Lied: „Wes Brot ich freß‘, des Lied ich sing.“ Skrupellose Trollerei für den schnöden Mammon. Und klar, wenn Trump „drill, Baby drill“ verkündet, dann möchte die AfD sich dort auch ein Stück vom Kuchen abholen. Sie brauchen ihre Taktik nicht einmal verändern. Sie machen einfach für Trump das, was sie auch für Putin machen: hassen, hetzen, Lügen verbreiten und Menschen in Panik versetzen.

Trolle brauchen Feindbilder 

Das erklärt auch, weshalb ausgerechnet die Partei der Grünen für diese Bande so interessant ist, dass sie u.a. mit Unterstützung der BILD-Zeitung und anderer Medien, seit langer Zeit mediale Verrisse inszeniert. Natürlich sind die Grünen der Hauptgegner. Wollen die doch weg vom Gas, weg vom Öl und hin zu mehr Wind- und Sonnenenergie. Noch nie in der Geschichte der Bundesrepublik wurde derart lange und heftig auf einen Politiker eingedroschen, wie auf Robert Habeck. Ausgerechnet auf jemanden, der nicht mehr Fehler macht, als andere Politiker, der aber in der Lage ist, Fehler einzugestehen, zu benennen und zu korrigieren. Der sich das Gute für Deutschland wünscht und auch so handelt. Ohne Hass und Hetze übrigens. Wo bleibt die Dresche für die CDU, die jahrelang an der Abhängigkeit von russischem Gas gearbeitet hat? Entgegen aller Warnungen aus sämtlichen  anderen europäischen Ländern? Sie, die CDU, ist es doch, die die Grundlage für die heutige Situation geschaffen hat. Vielleicht, weil sie auch ein Interesse daran hat, die alten Abhängigkeiten wieder herzustellen?

Da spielt es dann auch keine Rolle, dass es Putin war, der uns das Gas abgedreht hat, als er die Ukraine überfallen hat. Reine Erpressung: Hilft Deutschland der Ukraine, bekommt es halt kein Gas aus Russland. Robert Habeck hat sich aber nicht erpressen lassen, sondern nach Lösungen gesucht. Dabei musste er Kompromisse machen, die er sich ein Jahr vorher im Leben nicht hätte vorstellen können. Aber er hat sie gemacht, damit Deutschland mit ausreichend Energie über den Winter kommt, damit die energiefressende Industrie in Deutschland nicht zusammenbricht. Damit hat Deutschland sich aus einer unheilvollen Abhängigkeit gekämpft. Mit viel Geld, mit blauen Flecken und manchem gebrochenen Knochen. Die Heilung dauert noch an, so ist das, wenn man von angeblichen „Freunden“ betrogen und erpresst wird. Die geschlagenen Wunden heilen nur langsam. Aber ohne Krise keine Heilung! Gilt nicht nur für körperliche Krankheiten.

Was hat die AfD in dieser Krise für Deutschland getan? 

Hat sie nach Lösungen gesucht, die uns erstens nicht wieder abhängig machen und zweitens zu sauberer Energie bringen? Nein. Sie hat mit ihrer Trollarmee alles getan, um Lösungen schlecht zu reden. Die Wärmepumpe ist ein besonderer Dorn in den Augen von Putintrollen. Sie funktioniert nämlich. Und sie funktioniert auch in Altbauten. Nachweislich. Dennoch wurde mit Falschmeldungen behauptet, dass Wärmepumpen unbezahlbar sind, weil das komplette Haus saniert werden muss. Stimmt nicht. Nachweislich. Denn inzwischen wurden Wärmepumpen sogar in alte Häuser eingebaut, die über keine zusätzliche Dämmung verfügen. Da musste lediglich vielleicht hier und da ein alter Heizkörper ausgetauscht werden, um mehr Fläche für die Wärmeabgabe zu haben.

Btw: Das Heizungsgesetz kam nicht von Robert Habeck, sondern schon vor Jahren von der CDU. Und nein, Robert wollte keinem die Heiztherme herausreißen. Die FDP hatte damals ein halb fertiges Gesetz geleaked, um Robert Habeck Knüppel zwischen die Füße zu werfen. Über die FDP sage ich mal nichts weiter heute. Die dürfte ohnehin in zwei Wochen im Keller verschwinden. Bis dahin hat sich CL um Kopf und Kragen geschwurbelt.

Leider bin auch ich auf diese verlogene Wärmepumpen-Kampagne hereingefallen. 2020, als alles noch in der Schwebe war, gab meine Gasheizung nach 22 Jahren ihren Geist auf. Niemals hätte ich eine teure Haussanierung bezahlen können. Sogar für eine neue Gasheizung musste ich einen Kredit aufnehmen. Tja. Nun hängt das Ding da im Keller und ich wünschte, ich hätte damals gewusst, was ich heute weiß. Dann hätte ich definitiv eine Wärmepumpe einbauen lassen. Bräuchte nicht den ständig steigenden Gaspreis bezahlen und hätte es dennoch muckelig warm. Die Idee der Wärmepumpe liegt bei mir jetzt vermutlich für Jahre auf Eis und richtig heizen mag ich auch nicht mehr, weil der Preis für Gas stetig steigt. Falls ich es noch erlebe, dass ich den Kredit abbezahle, dann wird kaum noch Zeit sein für mich, das Projekt Wärmepumpe umzusetzen. Danke Trolle für eure widerliche Arbeit, denn mit dem falschen Schluss daraus, bin ich nicht allein.

Verwirrte Menschen sind leichter zu lenken

Wie auch immer, die Ölindustrie ist in heller Aufregung. Allein diese Tatsache beweist, dass sie sehr genau weiß, dass ihre Zeit zu Ende geht. Das gilt auch für die Atomlobby. Nichts ist auf Dauer so teuer und nachhaltig gefährlich wie Atomstrom. Von E-fuels und Kernfusion brauchen wir nicht reden. Das wird noch etliche Jahre dauern. Und nichts ist jetzt und in der Zukunft so sauber und günstig, wie Strom aus Photovoltaik und Wind. Da können noch so viele Trolle Blödsinn erzählen, global sind erneuerbare Energien auf dem Vormarsch. Neue Konzerne verdienen gutes Geld damit. Sonst würden sie nicht auf diese Technologien setzen.  China ist ganz weit vorn mit dem Einsatz neuer Technologie. Mit dem Bau von E-Autos, Wärmepumpen und Windrädern. Deutschland verschläft den Anschluss, wenn die nächste Regierung sich nicht vehement der Umsetzung dieser Industrie widmet. Und das würde bedeuten, dass wir wieder in Abhängigkeiten kommen, erpressbar sind und Mächte, die uns nichts Gutes wollen, über unser aller Leben bestimmen.

Es macht keinen Sinn, mit diesen Trollen zu diskutieren. Denn sie wollen keine Fakten, weil sie eigene Ziele verfolgen und dabei stören Fakten natürlich. Wann immer diese Trolle auftauchen, die entgegen jedem gesunden Menschenverstand und gegen jede gesellschaftlich sinnvolle Entwicklung wettern, kann man davon ausgehen, dass dahinter jemand steht, der seine Felle davonschwimmen sieht. Jemand, der verzweifelt und mit all seinen Möglichkeiten versucht, diese Felle zu retten. Für sich natürlich. Nicht für die Allgemeinheit. Nicht für dich und nicht für mich.

Hören wir auf, Trolle inhaltlich stellen zu wollen!

Man kann aus einem Krokodil auch keinen Tierschützer machen. Ich wünsche mir sehr, dass auch die Medien endlich nicht mehr auf ihre Einschaltquoten glotzen, denn das scheint zurzeit das Wichtigste für sie zu sein. Die Presse hat nicht nur das Recht auf Freiheit, sondern auch die Pflicht zur Verantwortung!  Man könnte auch Politiker und Wissenschaftler in Talkshows einladen, die die Öffentlichkeit ausführlich über Fakten informieren. Und nicht für eine hohe Einschaltquote, verfassungsfeindlichen Politikern eine Bühne bieten, auf der diese ihre zersetzende Trollmission ausleben können, ohne dass auch nur ein einziger Moderator in der Lage ist, den aggressiven verlogenen Statements Paroli zu geben. 

Und nein, Faktenchecks am nächsten Tag helfen nicht.
Wer Bescheid weiß, braucht sie nicht und Trollfans bezeichnen Fakten als Lügen.

Screenshot Video Christian Stöcker
Wer sich intensiver mit den Fakten, dem Erfolg in der Energiewende und den Ursachen von Desinformation beschäftigen möchte, dem lege ich den Vortrag von Christian Stöcker (deutscher Journalist, Autor und Fachhochschulprofessor) ans Herz.
Sehr erhellend, belegt mit Zahlen und Fakten:

„Warum selbst gute Klimanachrichten kaum gehört werden“

 

 

@ dandelion

 


Donnerstag, 23. Januar 2025

USA-Trump-Musk und sowieso

Ein Lehrstück für die nahe Zukunft

@ g.c.s.
Wie schnell man ein Gesetz aushebeln kann, von dem Menschen geglaubt haben, dass sie ihre Lebensplanung darauf aufbauen können, sieht man jetzt an der Grenze zu Mexiko. Donald Trump ruft kurzerhand den Notstand in der Region aus und mit einem Handstreich gelten Gesetze nicht mehr. Menschen, die legal einwandern wollten, gar schon feste Termine von den Behörden bekommen hatten, um ihren Antrag zu stellen, stehen verzweifelt an der Grenze, weil es dieses Amt nicht mehr gibt.

Kann bei uns in Deutschland nicht passieren? Oh doch. Nämlich dann, wenn die extrem rechten Parteien die Regierungsmacht übernehmen. Was sie natürlich nur können, wenn Bürger ihnen, wie in den USA geschehen, die Macht übertragen. Und es kann noch viel mehr geschehen als Kettenreaktion, wenn Regierungen ohne Skrupel demokratische Rechte schlicht ignorieren und abschaffen.

Ende der Murmeltiertage

Ob den republikanischen Wählern in den USA klar war, dass sie morgens aufwachen und kein mexikanisches Kindermädchen mehr haben, weil es abgeschoben wurde? Vielleicht dachten sie: Na, dann arbeite ich eben im Home-Office. Müssen dann aber feststellen, dass Donald Trump erlassen hat, dass es kein Home-Office mehr geben soll. Nun, dann geht man vielleicht einkaufen und stellt fest, dass die Eier nicht wie versprochen billiger, sondern über Nacht um 2-5 Dollar teurer geworden sind. Auf dem Rückweg tanken gehen … und feststellen: Benzin ist teurer geworden, statt wie versprochen, billiger. Im Briefkasten liegt noch ein Schreiben vom Energieversorger, der mitteilt, dass das Gas ab sofort teurer ist. Und wenn sie Diabetiker sind, dann können sie jetzt für ihre Medikamente 35 Dollar mehr bezahlen als gestern. Waren das die Dinge, die sich die Republikaner gewünscht haben? Job verloren, Kindermädchen weg, Energie teurer, Lebensmittel teurer, Medikamente auf Dauer nicht bezahlbar? Alles nur, weil sie illegale Einwanderer loswerden wollten? Ein hoher Preis, den sie bereit sind dafür zu bezahlen.

Die AfD in Deutschland ist begeistert

Nicht nur Weidel und Chrupalla sind hin und weg von Elon Musk und Trump. Chrupalla zeigt sich auf einem Fake-Foto sogar mit Handschlag bei Trump. Ein Wunder, wo er doch mit allen ausgeladenen und enttäuschten Trumpfans gemeinsam in der kalten Halle stehen und auf dem Bildschirm die Zeremonie der Amtseinführung genießen musste.

Der Rechtsruck ist global unterwegs, getragen und gepusht von Menschen, die zu viel Geld haben und nicht auf die Idee kommen, dass man mit diesem Geld viele gute Dinge umsetzen könnte, um die Welt für viele Menschen sehr viel besser machen zu können. Alice Weidel wünscht sich nichts sehnlicher, als dass Elon sie ernst nimmt und in seinem Höhenflug mit hinaufzieht. Hinauf in die Sphären der reichsten Menschen der Welt, hinauf in die Höhen der grenzenlosen Macht, wo man willkürlich Gesetze ändern und Menschen aussortieren kann. Man darf sich fragen, ob ein Elon Musk überhaupt jemanden ernst nimmt. Weidels albernes Gestottere und Gekicher in ihrem gemeinsamen Videogespräch dürfte kaum dazu beitragen. Die Geschichtslüge, dass Hitler ein Kommunist gewesen sei, ist mehr als eine Peinlichkeit und zeigt eigentlich nur, dass Weidel Elon Musk für dumm hält. Dass er es besser weiß, hat er zur Amtseinführung Donald Trumps genüsslich vorgeführt, indem er schamlos den Gruß der amerikanischen Rechtsextremen, zu denen u.a. auch der „Ku-Klux-Klan“, die „Proud Boys“, die „Stormfront“, „Atomwaffen Division“ und viele weitere gehören, zweimal zeigte. In Deutschland bekannt als Hitlergruß und verboten.

Diese neue Zuwendung von Weidel zur Trumpblase ist schon erstaunlich, da sie jahrelang gegen die USA und vor allem auch gegen Musks Einsatz für erneuerbare Energien gewettert hat. Nun, jetzt scheint ihr Herz für einen Drogen konsumierenden, skrupellosen Musk entfacht und der Hals ist von Ost nach West verdreht, was vermutlich demnächst zu einem Schraubgewinde zwischen Kopf und Schultern führt. Angesichts der scheinbaren Greifbarkeit, ein Teil der amerikanischen rechten Millionärs- und Milliardärsliga zu werden, um sich Macht nicht zu erarbeiten, sondern zu erkaufen, kann man das schon mal machen. So, wie die neue Regierung von Trump sich präsentiert. Keine Politiker die sich um ihre Bürger sorgen, nur Geldsäcke, die nichts anderes im Sinn haben, als noch mehr in die eigenen Taschen zu schaufeln. Damit bringen sie die Bevölkerung um Jobs und Gesundheit und um ein auskömmliches Leben. Wer glaubt, dass rechte Parteien nur in den USA so agieren, der macht sich etwas vor. Wo bitte, in welchem Land haben die Menschen in Diktaturen oder Autokratien unter rechtsextremen Regierungen ein auskömmliches Leben?

Unverhohlene Drohungen nicht bagatellisieren

Was kann man erwarten von Alice Weidel, Parteichefin einer in Teilen vom Verfassungsschutz als rechtsextrem eingestuften Partei, die sich nicht schämt, zu behaupten, dass der rechtsradikale B. Höcke eine ‚moderate‘ aber klare Sprache führt. Wenn das, was Höcke gewissenlos in die Welt brüllt, moderat ist, wie mag es dann wohl aussehen, wenn er losgelassen wird? Höcke ist nicht moderat, Höcke ist extrem, rechtsextrem. Was jetzt und in den nächsten vier Jahren in den USA passiert, wird hier bei uns ganz genauso geschehen, wenn wir diese Leute nicht endlich ernst nehmen und sie abwählen, besser noch die Partei verbieten. Wir als Bürger haben diese Macht, nutzen wir sie endlich, solange wir es noch können. Denn das ist sicher: Sind Rechtsextreme einmal an der Macht, werden sie alle Gesetze so umbauen, dass sie diese nicht mehr verlieren. So wie es Trump schon im Wahlkampf den Amerikaner versprochen hat:

„Wenn ihr mich wählt, braucht ihr danach nie wieder wählen.“

Noch können wir auf die Straße gehen, noch haben wir Meinungsfreiheit. Keiner braucht eine rechtsextreme Macht, die alle humanistischen Errungenschaften abschafft und dafür sorgt, dass unsere Demokratie zerbricht. Statt die AfD zu wählen, kann man doch in Massen auf die Straßen gehen, Politiker anschreiben, sich engagieren und Demokratie mitgestalten. Es gibt natürlich genug Baustellen im Land. Aber deshalb das ganze Land abbrennen?

Weshalb haben wir nicht für die Sanierung von Bildungseinrichtungen demonstriert,
sondern nur am Stammtisch gemosert?
Weshalb nicht für bessere Infrastruktur?
Weshalb nicht gegen die seit Jahren bestehenden Mängel im Gesundheits- und Pflegesystem?
Gegen komplett vernachlässigte Infrastruktur?
Wieso haben wir nicht aktiv für uns selbst gekämpft?

Hier, in der Demokratie, wo das alles möglich ist? Zu faul? Zu Gleichgültig? Nicht selbst von dem einen oder anderen betroffen? Vermutlich von allem etwas. Demokratie lebt durchs Mitmachen. Alle dürfen am Bau mitgestalten. Nicht nur die, mit den dicken Geldbeuteln. Klar, sie haben diese Macht, aber wir sind mehr und wir sind die, die das Land finanzieren und am Laufen halten. Und wenn das „Mehr“ streikt und aufbegehrt in einer Demokratie, dann hat es mehr Macht, als alle Milliardäre der Welt. Ziviler Ungehorsam nennt sich das. Aber friedlich bitte. Politiker sollen zum Wohle des Volkes und nach dessen Willen agieren. Macht ihnen Beine, sodass sie das Geld, das sie verdienen, auch wert sind. Aber solange das Volk satt im Sessel sitzt und sich nicht muckt und zusieht, wie Schulen und Brücken zerbröseln, wie Asylgesetze nicht nach deren Sinn umgesetzt werden, zusieht, wie alte Menschen in Pflegeheimen dahinsiechen oder Menschen bis zu einem Jahr auf Facharzttermine warten müssen und mancher darüber hinweg stirbt, wenn Kommunen gezwungen sind Menschen unterzubringen, ohne dafür ausreichend Unterstützung zu bekommen, ja, wenn Bürger das alles nicht vehement den Politikern um die Ohren hauen, dann muss man sich nicht wundern, wenn nichts sich ändert.

Wir sind es, die Druck machen müssen.

Demokratisch, laut und ausdauernd. Es geht doch um uns. Für viele ist es aber so schön bequem, dann lieber eine Partei zu wählen, die in Teilen rechtsextrem ist, noch nie politische Verantwortung hatte, die mit Oligarchen herumzockt und uns das Blaue vom Himmel verspricht, ohne jemals konkret zu werden, was das alles bedeutet. Schau in die USA! Das passiert, wenn gewissenlose, skrupellose Menschen an die Macht kommen, nur weil wir zu bequem sind, uns selbst einzusetzen.

In den USA sehen wir, dass von der neuen Marschrichtung nicht etwa nur unerwünschte Einwanderer betroffen sind. Nein, es betrifft alle, die nicht in der Milliardärsliga sitzen. In den sozialen Medien schlagen nur drei Tage nach Amtseinführung von Donald Trump, immer mehr enttäuschte Trumpwähler auf, die sich bitter beklagen, dass ihr Job weg, ist, dass sie sich lebenswichtige Medikamente nicht mehr leisten können, dass der Einkauf teurer geworden ist. Hier wird wieder von unten nach oben verteilt, nur viel härter und gnadenloser. Sie haben sich das ganz anders vorgestellt, weil keiner ihnen gesagt hat, dass sie ausbluten werden. Es hieß zwar immer, dass es „uns“ besser gehen wird. Aber wer war gemeint mit „uns“? Offensichtlich nicht die Bürger der USA. Und da die sozialen Netzwerke jetzt auch in der Hand von Oligarchen liegen, werden die Stimmen, die sich beklagen demnächst verschwinden. Algorithmen machen es möglich, dass Menschen, die ihre Stimme erheben, einfach verschwinden. Ebenso, wie Algorithmen so gesteuert werden, dass Fake-News in Massen angezeigt werden, damit Menschen anfangen an ihrer eigenen Wahrnehmung zu zweifeln. Das ist die perfekte Manipulation.
Ja, ja … Europa will ja nur Zensur ausüben, wenn es auf Faktencheck pocht. Aber Fakten sind etwas anderes als hässliche Meinungen. Die darf man auch in Europa haben. Nur die Fakten verdrehen und Lügen in die Welt setzen und Menschen aufhetzen und verwirren, das darf nicht erlaubt sein. Warum nicht? Weil es Demokratie zersetzend ist. Lügen muss man nur, wenn man Schaden anrichten will, etwas zerstören will. Das hat nichts mit „Free speech“ zu tun.

Ach btw: Parteien, die sich jetzt in Deutschland die Positionen der Rechten teilweise aneignen, bei denen wäre ich nicht so sicher, ob dies nicht nur zum Schein geschieht, der lieben Wählerstimmen wegen. Denn umsetzen kann auch eine demokratische Partei extreme Positionen nur mit einer anderen extremen Partei. Vergesst nicht die Schraubgewinde zwischen Kopf und Schultern. Sowas ist schnell passiert und man wacht morgens damit auf.

@dandelion

Samstag, 11. Januar 2025

„Aber es war doch mal schön ...“

Ja!

Sie hat viele Jahre Spaß gemacht, hat mich mit netten Menschen verbunden, hat mich unterhalten und informiert und gehörte zu meiner täglichen Routine:
die Timeline meines Facebook-Accounts.

Doch jetzt muss ich gehen. Das Fass läuft über. Ich kann nicht Plattformen unterstützen, die von rechten, gewissenlosen Milliardären geführt werden. Denn damit bin ich Unterstützerin rechter Netzwerke.

Klar, es wird weder Zuckerberg noch Musk betrüben, dass eine ostfriesische Oma ihnen den Rücken kehrt. Aber mir wird es guttun, zu wissen, dass ich nicht schon zum Frühstück mit Themen und Werbung zugeballert werde, die mich nicht interessieren. Mir wird es guttun, mich nicht darüber ärgern zu müssen, dass die größten Lügen und die widerlichste Hetze, unwidersprochen in die Köpfe der User einziehen. Mir wird es das Gefühl der Ohnmacht nehmen, wenn es nach Meldung von Fake-News und Gewaltaufrufen wieder einmal heißt: „Das ist für uns OK, wir löschen nicht“. Zumal die genannten Herren keine Lust mehr haben, sich damit zu beschäftigen.

Bild: @ gcs

Manipulationsfreiheit

„Meinungsfreiheit“ nennen sie es. Es geht aber nicht um Meinungen.
Es geht um die Verbreitung von Hass, Hetze und Gewalt.
Es geht um Lügen und Manipulation.
Es geht um Machtmissbrauch, politische Einflussnahme und die Zerstörung freier Gesellschaften.
Es geht um genau das Gegenteil von Meinungsfreiheit.

Wer sind denn die, die sich nicht mehr trauen, ihre Meinung zu sagen? Es sind doch nicht die rechten Schreihälse, die jede gegensätzliche Meinung mit Beleidigungen und Drohungen beantworten. Sie sind es, die Angst und Einschüchterung schüren und Menschen den Mund verbieten wollen. Nein, es sind die Menschen, die auf sozialen Plattformen gesittet ihre Meinungen austauschen wollen, indem sie über Fakten sprechen und diskutieren, ohne andere gleich an die Wand stellen zu wollen. Die sind es, die sich nicht mehr trauen, ihre Meinung zu sagen, aus Angst diffamiert und angegriffen zu werden. Fruchtbarer Austausch von unterschiedlichen Meinungen ist nicht möglich, wo dumpf gegrölt, beleidigt und gedroht wird.

Ich habe über vieles hinweggesehen und erduldet in diesen Beziehungen mit Facebook und Konsorten. Und wie in anderen Beziehungen habe ich mir eingeredet: „das wird schon wieder, ist nur eine Phase, kann ja nicht sein, es war doch mal schön …“

„Gib einem Menschen Macht und du erkennst seinen Charakter“

Ja, es war einmal schön.
Ich habe mit anderen zusammen gelacht und geweint und gegen Hass und Hetze gekämpft.
Ich habe treudoof meine Daten verschenkt mit denen Musk und Zuckerberg u.a. ihre Milliarden gescheffelt haben, um sie nun dafür zu nutzen, großen Schaden in die Welt zu bringen. Durch die Abschaffung von Faktenprüfern bürdet man den Usern das auf, was den Milliardären zu teuer wird: Fakten richtig stellen. Freie Fahrt für Lug und Trug. Möge die Verwirrung uns verwirren, uns an der eigenen Wahrnehmung zweifeln lassen. Mögen die Rechten noch rechter werden und die Reichen noch reicher. Gefördert von Oligarchen, denen alles egal ist, außer der eigenen Brieftasche. Das Prinzip gab es schon immer, doch die Dimensionen sind einfach gigantisch mittlerweile.

Zugegeben war es nicht einfach nur naiv von mir. Mir war schon klar, dass diese Plattformen nicht aus reiner Menschenfreundlichkeit kostenlos waren. Es war eben auch praktisch, viele Informationen frei Haus zu bekommen, sich über viele Jahre mit interessanten Menschen austauschen zu können, die man sonst vermutlich nie getroffen hätte. So sind wir Menschen, wir nehmen einiges in Kauf, wenn es mal schön war. Ist es aber nicht mehr.

Stillschweigen aus Angst vor Feinden?

Die gemütlichen Plattformen sind zu schrecklichen Waffen zur Manipulation von Menschenmassen geworden. Ich wundere mich manchmal, dass Menschen Angst haben, dass der Krieg sich in Europa ausbreiten könnte. Sorry, er ist schon da. Nur noch nicht so blutig, wie in der Ukraine beispielsweise. Hybride Kriegsführung kann Gesellschaften spalten und zerstören. Das ist der Sinn hybrider Kriegsführung. Und wir sind längst Zielscheibe. Unterstützt von ausländischen Bots und Algorithmen, wird das Netz mit Desinformationen geflutet, um Meinungen zu verunsichern und Fakten zu verdrehen. Wie gefährlich das ist, kann man jüngst in Rumänien sehen, wo aus heiterem Himmel plötzlich ein bis dahin unbekannter rechter Politiker zum Staatsoberhaupt gepusht wurde. Gesteuert aus Russland. Ich kann das nicht verhindern, aber ich kann mich davon distanzieren und mit jedem User, der das auch tut, bekommen zweifelhafte Plattformbetreiber weniger Aufmerksamkeit, weniger Geld und weniger Macht. Macht, die wir ihnen gegeben haben. Da helfen keine Katzenfotos.

Wenn einem das klar wird, scrollt man noch eine Weile rauf und runter, guckt sich das an und stellt fest: Jeder einzelne Account, meiner und deiner, ist ein Mosaikstein für die Basis zersetzender Systeme, die sich soziale Medien nennen. Finanziert durch die Nutzung unserer Daten. Asozialer und bigotter geht’s nicht.

Ich ziehe dann mal weiter …
suche mein Heil auf „Blue Sky“, das ähnlich funktioniert wie ehemals Twitter. Die Plattform hat zurzeit aus oben genannten Gründen enormen Zulauf und verzeichnete im November 2024 täglich 250.000 neue User. Mittlerweile sind es ca. 25 Millionen Accounts.

So schnell kann man zum Flüchtling werden und muss sich neu orientieren.
Vielleicht sehen wir uns dort wieder.

Ich bin auf Bluesky hier zu finden: 

https://bsky.app/profile/dandelion-notizen.bsky.social



@ dandelion

 

Doch, doch, sie schreibt noch ...

Es gibt in der Politik ja seit einiger Zeit Politiker, die grandios darin sind, Lösungen für Probleme aufzutischen, die es gar nicht gibt. ...