Wenn der Frühling naht ...

Der Frühling bringt es an den Tag,
was Frau im Winter gerne mag.
Mit Kissen, Tee und Keks bestückt,
hat sie der Winter satt beglückt.

Doch dann spürt Frau wie jedes Jahr,
der Frühling naht – wie wunderbar!
Als Erstes fliegt voll Tatendrang
der dicke Pulli aus dem Schrank.

© dandelion

Vorbei ist’s jetzt mit dicken Socken
und Strümpfen unter warmen Rocken.
Mit leichter Hand sortiert sie aus,
die Wollpullover müssen raus.

Und aus dem Keller schleppt sie dann,
was man im Frühling tragen kann.
Das 'Kleine Schwarze' und das Top
das trug sich lässig und salopp.

Ach herrlich, wie die Laune steigt!
Betrachtend sie ihr Haupt froh neigt,
ihr Sommer-T-Shirt ist auch da
dazu ein passend Hosenpaar.

Gleich steigt sie aus den Kleidern aus.
Hüpft gut gelaunt durchs ganze Haus,
der Lieblingsrock ist schnell gefunden
jetzt kommen „Anprobiermalstunden“.

Doch was ist das, wer kann’s begreifen?
Dass alle Hosen, Röcke kneifen?
Manch Knopf ist gar nicht mehr zu schließen!
Und dieses Shirt — sitzt ja zum Schießen!

Das kann nicht wahr sein, welche ein Frust!
Nichts ist mehr mit der Frühlingslust.
Das Bäuchlein, rollt mal hier mal dort,
nur leider rollt ’s nicht einfach fort!

Der Winterspeck sitzt frech und keck,
immer genau am falschen Eck!
So sieht man jetzt manch griffig Frau:
Sie joggt im frühen Morgentau.

Doch, wenn sie tapfer Äpfel schlingt,
statt Schlemmen lieber Liedchen singt,
dann wird mit etwas Glück und Schweiß,
der nächste Sommer wieder heiß! 

dandelion

Love and Chrome

Leseprobe aus:

Mord im ostfriesischen Hammrich.

Ihre Stimme wurde lauter und schriller, sie boxte ihm mehrfach gegen die Schulter, sodass er taumelte. Als er sie nur spöttisch angrinste, verlor sie die Kontrolle, stürzte sich auf ihn, griff in seine Haare und zog ihn halb herunter.

»Du verdammte niederträchtige Ratte, hast dich vor jeder Verantwortung gedrückt, hast mich die Arbeit machen lassen und wann immer ich Unterstützung von dir brauchte, kam von dir nur: ‚Das kann ich nicht!‘, ‚Ich brauch' das nicht.‘, ‚Ich weiß von nichts.‘, ‚Mir hat keiner etwas gesagt.‘«

Swantje beugte sich zu ihm hinunter und schrie ihm ins Gesicht. »Glaubst du, dass ich das alles konnte? Ich war völlig überfordert mit allem, aber es musste trotzdem gemacht und geregelt werden! Du verdammter Feigling du! WO WARST DU?« Swantje riss seinen Kopf an den Haaren hin und her. Rollo grinste nicht mehr. Aber er wehrte sich auch nicht.

»Alles, was dich interessiert hat, waren dein Motorrad und deine Musik.«

Ruckartig zog sie ihr Knie hoch und jagte es in seine Hoden. Rollo schrie auf und krümmte sich. »Ach, guck mal an, hast du nicht immer behauptet, du könntest deine Gefühle nicht so gut zeigen? Im Augenblick scheinst du es zu können! Dann lass uns das genießen!«

Noch einmal flog ihr Knie hoch. Er sackte zusammen und übergab sich brüllend.

»Wo immer du bist, was immer du tust, du hinterlässt nur stinkende, Ausscheidungen!« Swantje riss seinen Kopf wieder hoch. »Nein, Rattus, nicht mir ging es ums Geld, sondern dir! Du bist derjenige, der schon Frauke abgezockt hat. Und statt an deine Kinder zu denken, musstest du Harleys kaufen! Du! Immer nur du! Es geht immer nur um dich und deine Bedürfnisse. Du bist derjenige, der nicht in die Familie und Kinder investiert hat, sondern sie abgezockt hat, ausschließlich für dein Vergnügen! Du bist die Ratte, die Menschen vergiftet und aussaugt! Du bist der Parasit, an dessen Seite die schönsten Frauen verwelken und in tiefe Depressionen stürzen!«

Immer wieder schlug sie seinen Kopf auf den Asphalt. »Und es war auch nicht so, dass Frauke mit einem Jüngeren durchgebrannt ist, wie du es erzählt hast! Nein! Sie hat dich verlassen, weil du sie psychisch kaputt gemacht hast, weil alles Leben aus den Menschen flieht, die mit dir in Berührung kommen!«

Schweißgebadet und schnaufend klappte Swantje ihr Messer auf und kniete sich auf ihn. »Lügen, nichts als Lügen kommen aus deinem verdammten Maul!« Dann stach sie zu. Reflexartig griff Rollo sich an den Hals, Blut quoll zwischen seinen Fingern hervor. Swantje schäumte vor Wut und …