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© gcs
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Ist
doch Privatsache …
geht
keinen etwas an …
will
ich nicht wissen ...
Ich
hielt es in meinem Leben nie für besonders erwähnenswert, dass es
nicht nur heterosexuelle Menschen gibt. Bestenfalls fand ich es hin und
wieder bedauerlich, wenn sich herausstellte, dass ein netter Kerl,
der mir gefiel, dann leider kein Match für mich war.
Mahatma Gandhi:
"Wo Liebe ist, da ist Leben."
Geht
doch alle etwas an
Weshalb
müssen homosexuell veranlagte Menschen sich immer wieder öffentlich
zu ihrer Homosexualität bekennen? Heterosexuelle Menschen posten im
Netz doch auch nicht alle naselang, dass sie keine gleichgeschlechtliche Beziehung eingehen. Außerdem
sind die finsteren Zeiten in denen Homosexualität in
Deutschland verboten war und bestraft wurde, längst vorbei. Aber 44
% der Bevölkerung waren bis kurz vor der Anerkennung
gleichgeschlechtlicher Liebe im Jahre 1994, ähnlicher Ansicht. Das
ist aber zu kurz gedacht. Denn als Hetero orientierter Mensch wird
man nicht ausgegrenzt, beleidigt und verletzt oder es wird teilweise
immer noch mit sinnlosen Umerziehungsversuchen in die Privatsphäre
von Menschen eingegriffen, die empfinden, als die Mehrheit. Zumal man bis heute nicht sicher erklären kann, weshalb das so ist. Neben genetischen Faktoren, spielen viele andere biologische und auch umweltbedingte Faktoren eine Rolle.
Und
das macht den Unterschied. Denn es verstößt gegen die
Menschenrechte wenn sexuelle Ausrichtung diffamiert wird. DAS ist das Thema, was alle angeht. Deshalb muss
auch heute noch immer wieder erklärt und aufgeklärt werden. Wen es
nervt: einfach weiterscrollen oder anerkennen, dass eine Gruppe von
Menschen sich für ihre Rechte einsetzt.
Gleiche
Pflichten, gleiche Rechte
Im
Sinne des 1. Artikels unseres Grundgesetzes stehen homosexuellen
Paaren seit 2017 per Gesetz sämtliche Rechte und Pflichten zu, wie
heterosexuellen Paaren.
Dennoch
findet man in Deutschland die größte Ablehnung
gleichgeschlechtlicher Liebe unter
Wählern der AfD und CDU/CSU sowie bei sehr religiösen Menschen.
Diese Gruppen stehen demnach nicht voll hinter Artikel 1 unseres
Grundgesetzes.
Weltweit
wird besonders in diktatorischen, konservativen und stark religiösen
Gemeinschaften Homosexualität immer noch als moralisch verwerflich
oder pervers angesehen. Das trägt dazu bei, dass das Thema
LGBTQ+-Personen tabuisiert bleibt.
Immer
noch ein Tabu
Rein
rechtlich ist dieser Spuk zumindest in Deutschland abgeschafft. In
einigen Köpfen allerdings noch lange nicht. Noch immer trifft man
auf Menschen, die die Sexualität anderer Menschen bewerten und
verurteilen müssen. Eine Studie der Antidiskriminierungsstelle
besagt, dass 80 % der Bevölkerung dies auch so wahr nimmt.
Allerdings mögen dennoch viele Menschen, die zwar Homosexualität
anerkennen, nicht in der Öffentlichkeit damit konfrontiert werden.
Es ist ihnen unangenehm, wenn zwei gleichgeschlechtliche Menschen
sich küssen.
Bisweilen wird getönt, dass es nur zwei Geschlechter gäbe. Wer oder was gibt
jenen das Recht dazu, wo das Gegenteil längst bewiesen ist? Welche
Bilder malen sie sich aus, wenn es um Homosexualität oder insgesamt
um LGBTQ+-Personen geht. Eventuell hat es etwas mit ihrer Phantasie
zu tun. Für die allerdings sind sie selbst verantwortlich. Sicher
aber können sie sich beim besten Willen nicht vorstellen, dass es
gleichgeschlechtliche Menschen gibt, die sich mögen, die gern
zusammenleben, die gut miteinander umgehen, die einfach gemeinsam ein
schönes Leben haben. Denn darum geht es doch in Beziehungen
hauptsächlich: Ein gutes gemeinsames Leben, in dem man sich
gegenseitig schätzt, respektiert und Vertrauen aufbaut. Ich
behaupte, dass diese Lebensqualität die man miteinander lebt,
Priorität für jede Beziehung hat und nicht irgendwelche
Bettgeschichten. Die dürften hier wie dort in allen Beziehungen
ähnlich sein. Mal mehr mal weniger und nicht der Hauptgrund, weshalb
man zusammen ist. Von one-night-stands einmal abgesehen. Aber auch
das ist nicht verboten oder anstößig.
Was
stört einige Leute daran, dass zwei gleichgeschlechtliche Menschen
eine intensive Beziehung leben?
Das macht doch nichts mit ihrem
eigenen Leben. Werden sie eingeschränkt, behindert, belästigt?
Nein, definitiv nicht. Ich habe noch nie ein gutes Argument gehört,
weshalb Homosexualität nicht akzeptiert werden sollte. Jedenfalls
nicht in Bezug auf die Personen, sondern immer beziehen sich die
Argumente auf die eigenen Vorstellungen und Phantasien. Und wenn man
dann liest, mit wie viel Hass und Brutalität da argumentiert wird,
fragt man sich doch: Meine Güte, was soll an soviel Unwissenheit und
fehlender Empathie eigentlich besser sein, als an einer liebevollen
Beziehung zwischen zwei Männern oder zwei Frauen.
Man
denke nur daran, mit welcher Lieblosigkeit manche Männer in ihren
Frauen herumstochern. Oder wie viel Gewalt und Gleichgültigkeit hinter mancher nach außen
aufgehübschten Familienfassade brodelt. DAS ist ein Grund sich zu
empören, es öffentlich zu machen und anzuprangern.
Im
Grunde ist es doch ganz einfach.
Wir haben ein tolles Grundgesetz,
das auf einer Aussage aufbaut, die alle Antworten gibt:
Artikel 1
1. Die Würde des
Menschen ist unantastbar.
Sie zu achten und zu schützen ist
Verpflichtung aller staatlichen Gewalt.
Das Deutsche Volk
bekennt sich darum zu unverletzlichen und unveräußerlichen
Menschenrechten als Grundlage jeder menschlichen Gemeinschaft, des
Friedens und der Gerechtigkeit in der Welt.
Und
was der Staat achten und schützen soll, kann der einzelne Bürger aus freiem
Denken noch viel besser.
Veranstaltungshinweis:
'Langer Kunstabend mit Talk'
Aktuell können
Interessierte sich
am 4. Juni 2024, ab 19
Uhr in der Kunsthalle Emden,
unter dem Motto „Auf ein Bier ...“
zum Thema
austauschen.
Gesprächspartner sind die Direktorin der Kunsthalle Emden, Frau
Lisa Mattheis
sowie die Organisatoren Janik Daniels und Stefan Bergmann, des CSD (Christopher Street
Day) in Emden.
Der Eintritt ist frei.
dandelion